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Mission
14 April 2020

Über 2 Millionen Kinder arbeiten noch immer in der Schokoladenindustrie

Laut eines Berichtentwurfes der US Regierung, welcher gestern Abend von Ange Aboa (Reuters) online veröffentlicht wurde, „sei die Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste und in Ghana, bekannt als die Kakao Hauptproduktionsländer, trotz der Versprechungen großer Schokoladenunternehmen weiter angestiegen“. 

Keine Fortschritte in der Schokoladenindustrie seit zwei Jahrzehnten


Laut eines Berichtentwurfes der US Regierung, welcher gestern Abend von Ange Aboa (Reuters) online veröffentlicht wurde, „sei die Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste und in Ghana, bekannt als die Kakao Hauptproduktionsländer, trotz der Versprechungen großer Schokoladenunternehmen weiter angestiegen“.

Tony‘s Chocolonely erhält in der Regel den kompletten Bericht von NORC und hatten diesen zwar erwartet, den Entwurf bislang aber selbst noch nicht gesehen. „Das Ergebnis aus dem Report überrascht uns nicht, es ist deprimierend“, sagt Paul Schoenmakers, Head of Impact bei Tony‘s Chocolonely.

Das Versprechen, illegale Kinderarbeit aus den Lieferketten in Westafrika zu verbannen, stammt aus dem Jahr 2001. Diese Forderung wurde in 2010 dahingehend erweitert, dass man die Kinderarbeit bis 2020 um 70% reduzieren werde. Es sind seitdem knapp zwei Jahrzehnte vergangen. Und trotz zahlreicher, freiwilliger Programme und Vereinbarungen, hat sich nichts verändert: Allein in Ghana und an der Elfenbeinküste gibt es noch immer mehr als 2 Millionen Kinder, die unter illegalen Bedingungen an der Wertschöpfungskette der Kakaoindustrie beteiligt sind.

ICI, die Internationale Kakao Initiative, hat ein CLMRS System (Child Labour Monitoring and Remediation System) entwickelt, um genau diese illegale Kinderarbeit zu identifizieren und zu beheben. Dieses Programm sollte und müsste bereits im gesamten Sektor implementiert sein. Doch die Industrie hat es durch fehlende, aber notwendige Investitionen versäumt, das CLMRS System erfolgreich umzusetzen.

  Extreme Armut ist die Hauptursache illegaler Kinderarbeit. Der Kakaopreis ist noch immer weit unter dem Referenzpreis für existenzsicherndes Einkommen. Freiwillige Initiativen der großen Unternehmen und der Industrie funktionieren offensichtlich nicht. Das kann und muss man nach zwei Jahrzenten leider mit Sicherheit feststellen.

Es ist an der Zeit, endlich eine Gesetzgebung für umfangreiche Menschenrechte in der Lieferkette zu verabschieden. Die Zeit ist abgelaufen. Jeder kann durch die Unterschrift unserer Tony’s Chocolonely Petition einen entsprechenden Gesetzesentwurf unterstützen.

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